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über unsere Gesellschaft

November 26, 2024
by Tania
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Eine Begegnung, die alles veränderte

Es ist Montag, der 4. November 2024 und nichts deutet daraufhin, dass die kommende Begegnung mein Leben auf den Kopf stellen wird. Ich treffe einen Mann zu einem Date, er hatte mich via facebook-dating kontaktiert. Yves heisst er, wohnt in Winterthur, singt seit vielen Jahren in einem Chor, ist gelernter Jurist, leitete und gründete viele soziale Projekte im Ausland, ist Aussendozent und Referent an vielen Konferenzen zum Thema Menschenrechte sowie Autor. Von seiner persönlichen Geschichte wusste ich noch nicht viel, das würde sich aber rasch ändern.

Wir treffen uns bei mir im Geschäft in Kloten um 17 Uhr. Zuerst zeige ich ihm meine Sozialfirma und führe ihn auf beiden Stockwerken herum. Ich sage immer: Wer meine Sozialfirma sieht, sieht auch mein Herz und lernt mich auf diese Weise besser kennen. Er ist erfreut über mein Engagement und mein Herzblut, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu begleiten.

Wir haben etwas Grosses gemeinsam, das uns tief verbindet: Für andere Menschen zu kämpfen, denen manchmal die Kraft oder die Mittel dazu fehlen und Hoffnungsträger für sie zu sein. Die Begegnung ist sehr schön und wir beschliessen, nach einem Spaziergang ein Abendessen beim benachbarten Thai-Restaurant anzuhängen. Wir stärken uns und geniessen ein feines Curry, dabei berichtet er mir mehr über sein eindrückliches Leben. Er ist als zweitjüngster von 7 Brüdern in Kamerun aufgewachsen und wurde in eine wohlhabende Familie geboren. Dies ermöglichte ihm, mehrere Studiengänge zu absolvieren – als Jurist, im Bereich Kommunikation und Personalwesen. Ein spannender Hintergrund gepaart mit vielen persönlichen Erlebnissen, die ihn zu einem sehr empathischen, weitsichtigen und reifen Menschen gemacht haben.

Schon früh wurde er als Mediator eingeladen, um zwischen den verhärteten Fronten der frankophonen und anglophonen Regionen in Kamerun zu vermitteln. Jedoch geriet er dazwischen und wurde sogar mehrfach angegriffen und angeschossen, was dazu führte, dass er auf der einen Seite sein Augenlicht verlor – viele Narben an seinem Körper zeugen von der erlittenen Gewalt.

Als Referent an internationalen Konferenzen berichtete er von der prekären Menschenrechtssituation in Zentralafrika und Kamerun, unter anderem an der UNO in Genf im Jahr 2018. Als die Regierung von Kamerum an dieser Konferenz anwesend war, spitzte sich die Lage zu und seine Familie in seinem Heimatland wurde bedroht. Somit suchte er in der Schweiz Asyl und eine Odyssee begann.

Als Person, die annimmt, dass klare Vorgaben und Gesetze im Asylverfahren herrschen und Fairness und Transparenz selbstverständlich sein sollten, bin ich auf dem Boden der Realität gelandet, als ich im Detail von Yves‘ Weg durch den Dschungel der Bürokratie erfahren habe.

Ich ging naiv davon aus, dass die reine Beweislast an seinem Körper schon klar aufzeigt, dass er in seinem Heimatland massiver Gewalt ausgesetzt war, ebenfalls gibt es viele Beweise, dass die Bedrohung in seinem Heimatland – auch gegenüber seiner Familie – gravierend und sehr real ist. Wie schockiert war ich dann zu hören, dass sein Gesuch mehrfach abgelehnt wurde. In seinem Buch „das Labyrinth“ zeigt er seinen Weg auf – von der Ankunft in der Schweiz und jeder „Station“ der unterschiedlichen Asylzentren (in denen Ankömmlinge leider viel zu oft wie Schwerverbrecher behandelt werden) bis hin zum Ablauf seiner Anhörung.

Es sei zu erwähnen, dass Yves nach kurzer Zeit in der Schweiz bereits so gut Deutsch gelernt hatte, dass er ein Buch in der deutschen Sprache verfasst hat. Ebenfalls nutzte er die Zeit des „Abwartens“ dazu, sich vielfältig für die Gesellschaft zu engagieren – er hat freiwillig Deutsch und Französisch unterrichtet sowie unbegleitete Minderjährige und Kinder von Migrantinnen und Migranten bei der Integration unterstützt.

Seit Sommer 2024 verfügt er nach mehreren Ablehnungen und Rekursen nun über eine B-Bewilligung und darf endlich in der Schweiz arbeiten. Ohne Vitamin B hat er eine 100% Stelle erhalten und startet am 1. Dezember 2024 bei der Stadt Wädenswil im Bereich Integration. Was für ein positives Beispiel einer gelungenen Integration – hoffentlich eine Inspiration für viele Menschen in einer ähnlichen Situation.

Yves weist jedoch auf einen sehr wichtigen Punkt hin: Er ist die Ausnahme, nicht die Regel. Sehr viele Flüchtlinge sind traumatisiert und haben schlicht nicht die Kraft, Zuversicht oder Energie, auf diese Art zu kämpfen, wie Yves dies tut und getan hat. Somit soll dies zwar als positives Beispiel dienen, man sich jedoch stets bewusst sein, dass seine Umstände besonders sind und er über eine ausgeprägte Resilienz verfügt, welche leider nur bei sehr wenig Personen in diesem Mass vorhanden ist. Aus diesem Bewusstsein heraus und mit einer dankbaren Haltung kämpft Yves weiter und setzt sich für ein humaneres Asylverfahren ein, auch durch regelmässige Referate in der ganzen Schweiz zu diesem wichtigen Thema.

Wer seine Geschichte im Detail mitverfolgen möchte, dem sei das untenstehende Buch wärmstens empfohlen sowie der Dokumentarfilm, welcher von vier Asylsuchenden handelt, die in der Schweiz das Asylverfahren durchlaufen haben – er ist einer der Protagonisten.

Es ist mir ein Anliegen, ebenfalls auf diese Willkür und Ungerechtigkeiten im Asylverfahren aufmerksam zu machen und entsprechend diesem wichtigen Thema in meinem bescheidenen Rahmen eine Plattform zu geben. Möge dies dazu dienen, dass immer mehr Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sich dringend etwas an diesem System ändern muss und wir alle in der Pflicht stehen, uns für die Menschen einzusetzen, die zu wenig gehört werden.

Verweise:
Das Labyrinth – Yves Pascal Honla, 2021 – Bestellungen bitte direkt bei uns unter teamdaslabyrinth@gmail.com oder per Whatsapp an 076 503 79 89
Die Anhörung – Dokumentarfilm von Lisa Gerig, 2023
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September 26, 2023
by Tania
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Nationalratswahlen 2023

Es herbstelt wieder und die vielen Plakate am Strassenrand zeigen es uns unvermeidlich an: Wahlen stehen bevor. Aber nicht nur irgendwelche Wahlen, sondern die Nationalratswahlen. Es sind wichtige und wegweisende Wahlen, welche die nächsten 4 Jahre in Bern wesentlich prägen werden. Nationale, vieldiskutierte Themen werden aufs Parkett kommen, die uns alle betreffen. Ob steigende Gesundheitskosten, Herausforderungen im Bildungsbereich oder der Migration, Umweltschutz, Änderungen im Bereich der Sozialversicherungen, im Bereich Arbeitsintegration oder Steuern – wir alle sind davon direkt oder indirekt betroffen und sollten deshalb unbedingt Einfluss nehmen. Und alle Personen, die jetzt finden „die in Bern machen ja sowieso, was sie wollen“ sind jetzt besonders aufgerufen, wählen zu gehen..

Ich kann nachvollziehen, dass viele meinen „warum soll ich denn überhaupt wählen, ich kenne ja niemanden“. Jemanden nur aufgrund eines Plakates oder einer Parteizugehörigkeit zu wählen ist tatsächlich nicht so befriedigend und auch nicht immer zielführend. Glücklicherweise gibt es schon seit vielen Jahren die Plattform smartvote.ch. Ich ermutige Sie fest, diese Plattform zu besuchen und entweder den Kurzfragebogen (30 Fragen) oder den ausführlichen (75 Fragen) zu beantworten. Dann sehen Sie, welche Personen und Parteien WIRKLICH Ihre Interessen vertreten. Aufgrund der stark unterschiedlichen Budgets und der nicht immer sehr ehrlichen Kommunikation gewisser Parteien kann leider nicht davon ausgegangen werden, dass immer „drin ist, was aussen draufsteht“. Es lohnt sich also ein genauerer Blick in die Haltungen der Kandidierenden zu den verschiedensten Themen. Entlarvend ist diesbezüglich auch die Plattform ecorating.ch. Nicht nur erfahren Sie da, welche Parteien während der letzten Legislatur ihre Versprechen in Bezug auf den Umweltschutz eingehalten haben und effektiv umweltfreundlich abgestimmt haben, Sie sehen ebenso die aktuellen Kandidierenden, wie sie zu den verschiedenen Themengebieten des Umweltschutzes stehen.

Nun zurück zu Ihnen, liebe Wählerin, lieber Wähler. Die Statistiken sprechen leider eine klare Sprache: 2019 haben nur knapp 32% der Klotenerinnen und Klotener ihr Privileg genutzt und sind wählen gegangen – im Vergleich zu rund 44% im gesamten Kanton Zürich. Eine traurige und beschämende Bilanz. So schnell vergessen wir, dass wir ein grosses Privileg in der Schweiz haben: So ein starker Anteil an Mitbestimmung sucht Seinesgleichen. Wenn man aber die frustrierten oder wütenden Stimmen gewisser Bürger hört, dürfte man meinen, dass mehr Personen auch motiviert sein müssten, eine Veränderung herbeizuführen. Wie lange dauert es, einen Wahlzettel auszufüllen? Wie kann es sein, dass dieses wertvolle Recht weniger als ein Drittel der Wahlberechtigen ausüben möchten? Falls jemand nicht weiss, wie man wählt (und man wäre noch erstaunt zu erfahren, wieviele dies wirklich nicht wissen) – kein Problem. So, wie inzwischen zu jedem Thema eine Anleitung im Internet vorhanden ist und Sie bestimmt auch schon viele Dinge gegoogelt haben, gibt es auf youtube mehrere (neutrale) Anleitungen zum Wählen des Nationalrats (beispielsweise von easyvote oder von chchportal).

Egal wen Sie wählen, nehmen Sie in diesem entscheidenden Jahr bitte Ihr Recht in Anspruch und gehen Sie unbedingt wählen! Ich hoffe deshalb sehr, dass Sie die Statistik dieses Jahr besser aussehen lassen.

Falls Sie mir Ihre Stimme geben möchten – Sie finden mich im Kanton Zürich auf Platz 26 der Hauptliste 7 der EVP. Herzlichen Dank!

Juli 5, 2016
by Tania
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WÜRZMEISTER – wie unser Wunder entstand

Derzeit geniesse ich mit meinem Mann Yves eine kurze Auszeit im schönen Bayern, denn es steht ein grosser Umbruch bevor und wir möchten die Tage nutzen, unsere Köpfe noch etwas zu lüften. Per Ende Juni habe ich meine Stelle gekündigt und investiere mich ab Juli (fast) ausschliesslich unserer wachsenden Firma WÜRZMEISTER. Unsere Selbständigkeit beginnt somit erst jetzt – nach einigen Jahren Aufbauarbeit – so „richtig“. Von meiner Nachfolgerin des anderen Jobs bekam ich Ende Juni das Buch „Wunder muss man selber machen“ von Sina Trinkwalder geschenkt. Schon seit vielen Jahren folge ich ihr auf Twitter und wusste schon einiges über sie, aber dank dem Buch (das ich innerhalb eines Tages verschlang) kamen viele schöne Parallelen zum Vorschein, die mich ermutigten und dazu inspirierten, die Anfänge und Entwicklungen von WÜRZMEISTER bis heute schriftlich festzuhalten und mit euch zu teilen.

Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt…

Als wir 2012 WÜRZMEISTER gründeten, hätten wir nicht zu träumen gewagt, wo wir gut 4 Jahre später stehen. Die ursprüngliche Idee war, meinem Mann Yves eine Möglichkeit zu bieten, seine Kreativität zu entfalten, da er durch seine schwierige und turbulente Vergangenheit, verschiedene gesundheitliche Probleme und chronische Schmerzen nie am 1. Arbeitsmarkt teilnehmen konnte. Kochen, Mittelalter und Gewürze haben ihn schon immer fasziniert, so lag es auf der Hand, etwas in diesem Bereich aufzubauen. Ehrlich gesagt glaubte ich in den ersten 6 Monaten nicht daran, dass aus diesem „Hobby-Gefäss“ (seinen selbstgemachten Gewürzmischungen) je eine „richtige“ Firma entstehen könnte, schliesslich gab es schon Gewürze wie Sand am Meer.

Doch bereits nach einigen Monaten zeichnete sich ab, dass wir mit der steigenden Nachfrage die ganze Sache professionell aufziehen wollten, mit schönem Logo, Produktedesign und -verpackung. Um die Kosten im Rahmen zu halten, konzentrierten wir uns in den ersten 18 Monaten ausschliesslich auf den Vertrieb via Online-Shop. Dank vielen beherzten Menschen (allen voran auf Twitter, aber auch auf Facebook und natürlich unser privates Netzwerk) konnten wir – ohne je einen Rappen in klassische Werbung zu stecken (weder online noch Print-Inserate o.ä.) bereits kurz nach dem Start auf eine aktive Community zählen, die uns fleissig weiterempfahl.

Erste Auszeichnung, Bio-Zertifizierung, Wiederverkäufer und soziales Engagement

2014 standen die ersten Messen auf dem Programm, in jenem Frühling wurden wir mit dem Jungunternehmerpreis der Stadt Kloten ausgezeichnet und ab dann ging es richtig los. Dank der Auszeichnung erschienen Zeitungsartikel über uns und so waren wir (regional) in aller Munde.jungunternehmerpreis_foto

 

Ab einer gewissen Grösse konnten wir es uns auch leisten, verschiedene Rohstoffe in Bioqualität einzukaufen und liessen uns im gleichen Jahr durch bio.inspecta zertifizieren; fortan konnten wir neben Metzgereien oder Wein-, Delikatessen- und Geschenkläden auch Bioläden und Reformhäuser beliefern. Wir freuten uns über die wachsenden Umsätze und es war schön zu sehen, wie mein Mann, zwar wahnsinnig erschöpft nach jeder Messe – aber auch überaus beflügelt durch die vielen schönen Begegnungen mit Kunden – richtiggehend aufblühte und ein Stück weit zu einem neuen Menschen wurde. Jedoch war erst seine eigene Welt ein Stück besser geworden, wir wollten aber seine hoffnungsvolle Geschichte mit vielen weiteren Menschen teilen, ihnen in unserer Firma eine sinnvolle Beschäftigung bieten und so auch weitere Leben positiv verändern.

Dieses soziale Engagement war auch mir sehr wichtig, denn ich setzte mich schon seit einigen Jahren im Bereich Arbeitsintegration ein. Nach 5 Jahren auf einer Grossbank entschied ich mich bewusst für die non-profit-Welt und arbeitete während 7 Jahren in einer internationalen Entwicklungs- und Nothilfeorganisation. Dort ergab es sich 2008, dass sich ein junger Bauer bei diesem Hilfswerk bewarb, der einen schweren Unfall hatte und aufs Büro umschulen musste. In Zusammenarbeit mit einem Jobcoach war ich dafür verantwortlich, ihn während diesem „Arbeitsversuch“ zu begleiten (sowohl fachlich als auch, was den Erwerb der Sozialkompetenzen betraf) und merkte dadurch, dass dies eine unendlich schöne und wertvolle Aufgabe ist, Menschen auf ihrem etwas wackeligen Weg in eine neue Zukunft zu begleiten. Beat blieb nicht der einzige und erste Praktikant, es waren dann insgesamt drei Jahre, während derer ich sechs Menschen mit ganz unterschiedlichen Geschichten begleiten durfte. Dies legte einen soliden Grundstein für unsere Arbeit bei WÜRZMEISTER mit Menschen in schwierigen Lebenslagen. Einerseits ist Yves mit seiner Geschichte selbst ein Betroffener und kennt die Schattenseiten des Lebens mehr als gut. Andererseits liegt es mir am Herzen, Menschen durch Wertschätzung und der richtigen Mischung aus Fordern und Fördern ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten und weiterzubringen. Wir bieten Menschen mit psychischen Problemen, nach einem Burnout oder in einer Lebenskrise eine flexible Einsatzmöglichkeit ohne Druck im familären Rahmen. Denn die praktischen Arbeiten – ausser der Produktion – finden in unserer Stube meist am Esstisch statt, wo nach Möglichkeit auch gemeinsame Mahlzeiten eingenommen werden und so auch Gemeinschaft gepflegt und ein Stück Leben miteinander geteilt wird.

Des weiteren begleite ich (bisher) vor allem junge Erwachsene, die keine Lehrstelle fanden oder eine Lehre abgebrochen haben. Oft braucht es nicht viel, etwas Struktur, ein starkes Feilen am Lebenslauf, mögliche Arbeits- oder Ausbildungsplätze eruieren und die nächsten Schritte gemeinsam vereinbaren und regelmässig nachfassen. Wenn möglich, versuche ich auch durch bestehende Kontakte die eine oder andere Tür aufzustossen oder Menschen miteinander zu vernetzen. Auf diese Weise konnten wir bereits zwei jungen Menschen helfen, eine Lehrstelle zu finden.

Vergrösserung der Produktion

Der Produktionsraum im Untergeschoss platzt schon seit einiger Zeit fast aus allen Nähten. Ein Geschenk des Himmels ist es, dass wir nur zwei Türen weiter einen ähnlichen, aber noch besseren Raum ab diesem Juli beziehen dürfen und somit die Produktion verdoppeln können. Der neue, grössere und schönere Raum ist dann nur für die Produktion, der „alte“ Produktionsraum wird ausschliesslich als Lager genutzt.

Zukunftspläne

Mit meiner grösseren Präsenz in Kloten (unserem Firmen- und Privatwohnsitz) ist es nun möglich, deutlich mehr Menschen einen Einsatz bei uns zu ermöglichen und sie zu begleiten. Wir sind gespannt, welche Kooperationen sich ergeben und freuen uns, dass wir diesen Bereich ausbauen können. Ebenso freue ich mich natürlich, endlich nicht mehr nur die „Restenergie“ an Abenden und Wochenenden für die Firma zu haben und somit oft nur noch „reagieren“ zu können, sondern nun aus dem Vollen zu schöpfen und genügend Zeit zu haben, die Firma solide und vorausschauend zu führen und weiter aufzubauen. Des Weiteren nehmen wir Ende August zum ersten Mal an der Marketingfachmesse SuisseEMEX teil und werden unsere grosse Auswahl an individualiserbaren Geschenken für Firmen präsentieren. Sie können sowohl Geschenkpackungen sowie einzelne Produkte mit ihrem Logo versehen oder ganz nach ihren Wünschen „branden“. Bereits jetzt machen Kunden- und Mitarbeitergeschenke über 40% des Umsatzes aus, Tendenz steigend.

Feiere mit uns!

Wir sind dankbar und begeistert über die bisherige Entwicklung von WÜRZMEISTER, effektiv ist dies unser kleines Wunder. Dabei haben wir allen voran euch zu danken: Unseren treuen Kunden, vielen engagierten Freunden, Helfern und ganz fest auch meinen Eltern, die uns in jeder Hinsicht tatkräftig unterstützen. Das möchten wir mit euch feiern und zugleich den neuen Produktionsraum einweihen und diese neue Ära als Selbständige einläuten. Bist du dabei? Komm am Samstag, 6. August 2016 nach Kloten. Es wird feine Häppchen geben, natürlich eine Produktionsbesichtigung, du wirst an allen 52 Gewürzmischungen riechen (und wenn du möchtest, einige auch erwerben können). Dann melde dich direkt beim Link an – oder wenn du kein Facebook hast, per Mail an tania@wuerzmeister.ch oder SMS an 076 495 00 79. Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen!

Juli 8, 2014
by Tania
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Meine Vision: Inklusion praktisch gelebt, auch in der Wirtschaft

Schon seit längerer Zeit beschäftigt es mich, dass unsere leistungsorientierte Gesellschaft scheinbar kaum Platz hat für Menschen, die unter temporären Leistungseinschränkungen leiden. Oft werden diese in „geschützten Werkstätten“ oder anderen – oft monotonen – Programmen platziert, wo sie selten genügend gefördert und aufgebaut werden, um wieder in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren.

Daraus ist das Bedürfnis entstanden, für Menschen mit psychischen Problemen (z.B. nach einem Burnout, persönlicher Krise oä.) ein Brückenangebot zu gestalten, das sie gezielt fordert und fördert. Jetzt wo unser Startup WÜRZMEISTER immer schneller und stärker wächst und gedeiht, stellt sich auch bei uns die Frage: Wachstum um jeden Preis? Wie wollen wir wachsen und wer soll davon profitieren? Natürlich möchten wir baldmöglichst schwarze Zahlen schreiben, das ist unser kurzfristiges Ziel, da wir unter anderem zwei grössere private Darlehen zurückzahlen müssen. Es geht aber keinesfalls um Profitmaximierung oder grosse Lagerhallen. Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sind uns wichtig.

Mittelfristig möchte ich persönlich eine solche Begleitung (Brückenangebot) bei unserem Startup leisten. In einem ersten Schritt für eine Person, welche einen KV-Hintergrund hat und durch unsere vielseitigen Tätigkeiten (Bestellabwicklung von A bis Z, Kundenbetreuung, Webshop, Newsletter, Social Media, Administration, Layout & Druck von Etiketten/Flyern/Rezepten, Buchhaltung etc.) im Rahmen eines mehrmonatigen Arbeitstrainings ihr benötigtes Rüstzeug für die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt bei uns erarbeiten kann. Im Bereich Arbeitsintegration konnte ich bereits Erfahrungen sammeln, während dreier Jahre habe ich verschiedene Menschen in Arbeitseinsätzen (in Zusammenarbeit mit einem Jobcoach der ESPAS) begleitet und seit rund zehn Jahren bilde ich Lehrlinge und Praktikanten aus, darunter waren einige Menschen mit psychischen Problemen, denen ich in meiner damaligen Funktion bewusst eine Lehre oder ein Praktikum angeboten hatte.

Im Bereich der Inklusion und der Förderung von Menschen mit Leistungseinschränkungen gibt es einige Vorreiter, darunter Thomas Bräm von mitschaffe.ch, der Menschen mit einer Behinderung Temporärstellen im ersten Arbeitsmarkt vermittelt. Ihn durfte ich letzte Woche kennenlernen und bin begeistert von seiner Vision und den Erfolgen, die er bereits feiern durfte (15 vermittelte Stellen alleine in diesem Jahr 2014). Gerne verweise ich hier auf sein Crowdfunding-Projekt auf 100days.net, er möchte durch einen Stand an der Schaffhauser Herbstmesse weitere Firmen und einen höheren Bekanntheitsgrad erreichen. Am Stand werden Menschen mit Behinderung zusammen mit Lernenden aus der Gastronomie (Koch und Kellner) im Einsatz sein und die Gäste der Herbstmesse verwöhnen und spannende Begegnungen ermöglichen.

Wie geht es bei WÜRZMEISTER weiter? Im Moment bin ich in Kontakt mit verschiedenen Stellen (IV, Stadt Kloten, Fachstellen etc.) um zu schauen, für wen unser Angebot am meisten Sinn macht, wo eine Zusammenarbeit am meisten bringt, auch wie und mit wem ich mich vernetzen kann, um mehr über „Social Entrepreneurship“ zu lernen. Und ob es auch allenfalls Finanzierungsmöglichkeiten / Stiftungen gibt, die ein solches Vorhaben als positiv erachten und fördern möchten.

Im Moment sind es nur informative Abklärungen ohne fixen Zeitpunkt (die aber besser früher als später getätigt werden müssen, um die Dinge frühzeitig und gut „einzufädeln“). Der Zeitplan hängt davon ab, wie schnell WÜRZMEISTER weiter wächst und damit einhergehend die Frage, wie schnell wir davon leben können, sodass ich meine feste Stelle reduzieren müsste, weil die Bestellungen sonst nicht zu bewältigen wären neben meinem derzeitigen 60%-Pensum. Und natürlich eine Begleitung, wie ich sie mir vorstelle, auch nur möglich wäre, wenn ich deutlich mehr Zeit für WÜRZMEISTER investieren kann. Am 21. Juni 2014 berichtete der Zürcher Unterländer auf einer 3/4-Seite über die Entstehung/Geschichte rund um WÜRZMEISTER.

So blicke ich voller Spannung, mit vielen Ideen und einer immer konkreter werdenden Vision in die Zukunft und freue mich, wie sich die nächsten Monate entwickeln.

Für Anregungen, Inputs, Ideen und Hinweise auf andere Personen, Projekte oder Organisationen bin ich dankbar sowie natürlich für eine Verbreitung unserer Vision.

Oktober 19, 2012
by Tania
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Gesucht für Peter: Eine Stelle und ein Secondhand-Compi

Nach der – für meine Verhältnisse – unerwartet grossen Reaktion auf meinen letzten Blogpost bin ich motiviert, nun wieder öfters zu schreiben 🙂

Seit vielen Jahren bin ich treue Surprise-Leserin. Surprise ist ein Strassenmagazin, das in meinen Augen sehr lesenswert ist, über spannende Themen und interessante Biografien berichtet und – durch den direkten Verkauf – einen persönlichen Austausch mit den Verkaufenden ermöglicht.

Dazu muss ich sagen, dass ich viele Jahre lang an den Surprise-Verkäufern und Verkäuferinnen vorbeigehuscht bin. Einerseits aus Unwissen, was es genau ist. Andererseits aus Verlegenheit und Scham – ich hatte den Eindruck, ich könnte sie nicht anschauen, wenn ich nicht ein Heft kaufe. Und irgendwie war es mir peinlich, dass Menschen auf der Strasse etwas verkaufen müssen. Ich hatte damals leider einen verkrampfen Umgang mit Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Zum Glück hat sich das mal geändert. So richtig genau weiss ich nicht mehr, wie. Aber irgendwann kaufte ich so ein Magazin, fand es toll und kaufte es immer wieder. Mit der Zeit kannte ich einige Verkaufenden mit Namen (und sie mich), und fing an, meine gehetzten Alltagsmuster zu durchbrechen. Es tat so gut, einfach ein paar Minuten stehen zu bleiben und nachzufragen, wie es so geht. Sich wirklich Zeit für den anderen zu nehmen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Peter. Er verkauft an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz, ich sehe ihn meist am Zürich HB beim Ausgang Richtung Zollstrasse. Da ich mir jeweils etwas Kleines zum Frühstück kaufte am Morgen, fing ich an, jeweils noch ein Gipfeli oder ein Getränk für ihn zu kaufen, ab und zu gingen wir zusammen Kaffee trinken. Mit der Zeit entwickelte sich Vertrauen und eine schöne Verbundenheit. Man wusste immer, wie es dem anderen grad so ging, was aktuell ist.

Diese Woche traf ich – wegen meinem Job- und damit verbundenen Ortswechsel – nach längerer Zeit Peter mal wieder. Er erzählte, dass er seine Arbeit beim Würstlistand im Niederdorf verloren hätte und nun wieder eine Stelle sucht als Koch oder an einer Würstlibar. Als ich ihn fragte, ob er vielleicht eine Mailadresse hätte, meinte er, dass er auch keinen Compi hätte aber das gerne lernen würde. Mal mit Peter zusammensitzen und die wichtigsten Dinge an einem Compi erklären mach ich gerne, nur hab ich leider grad keinen Compi übrig.

Nun gelange ich also mit folgendem Anliegen an euch:

–       Hat jemand einen funktionstüchtigen Second-Hand Computer mit Betriebssystem? Ideal wäre ein Wifi-fähiger Laptop, damit er kein Internet-Abo lösen muss und von gratis WLAN profitieren kann.

–       Hat jemand einen guten Tipp, wo sich Peter bewerben könnte? Er ist ein sehr fleissiger, zuverlässiger und vertrauenswürdiger Mann, stets freundlich und korrekt. Ich bin davon überzeugt, dass er sich gut bewähren wird.

Gerne gebe ich auf Anfrage seine Handynummer heraus – kontaktiert mich einfach. Danke für eure Mithilfe! Wer sich interessiert, in dieser Ausgabe wird Peter als Starverkäufer porträtiert.

Wer von euch noch nie ein Surprise-Magazin gekauft hat – macht das mal, es lohnt sich wirklich! Und probiert es mal aus, die Verkaufenden zu grüssen. Es braucht vielleicht Überwindung, wenn ihr das noch nie gemacht habt. Aber ihr werdet sehen, sie freuen sich sehr und das Eis ist schnell gebrochen.

Oktober 7, 2012
by Tania
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Warum ich keine Tageszeitung abonniere

Vor einiger Zeit, und nun wieder neu, ist die Debatte um Tageszeitungen aufgeflammt – respektive, ob man sich auch über andere Quellen genügend über das Tagesgeschehen informieren kann.

Ich habe damals und auch heute eine klare Meinung: Auch wenn ich schätze, was alles an Inhalt in einer Tageszeitung drin steht, so gehöre ich zur „Gratiszeitung“-Generation. Wobei ich seit Twitter auch kaum mehr Gratiszeitungen lese, weil mich Twitter viel informativer und interaktiver dünkt. Die Tageszeitungen haben in meinen Augen sehr viele Nachteile:

–       unhandliches, grosses Format (wenn man nicht damit aufgewachsen ist, versteht man auch nicht einmal, weshalb Tageszeitungen so ein mühsames Format haben müssen)
–       viel zu umfangreich (grosser Druck, täglich so viel zu lesen)
–       Kosten
–       Umweltgedanken
–       Keine Interaktion möglich

Ich weiss nicht, wie lange jemand liest, der eine Tageszeitung gründlich liest. Ich stelle mir vor, dass man mindestens eine Stunde braucht, um ungefähr zu wissen, was da alles steht. Nun bin ich bekannterweise ein Nachtmensch. Morgens 1h Zeitunglesen kommt für mich schlicht nicht in Frage. Leider gehöre ich auch nicht zu den erlauchten Kreisen, die ihre Zeitung ins Büro nehmen und dort noch gemütlich Zeitunglesen. Am Abend die Tageszeitung mit Infos vom Vortag zu lesen, wenn es die Tagesschau, 10vor10 sowie Nachrichtenportale, Twitter und Blogs gibt, finde ich dann schon ziemlich ineffizient und unlogisch.

Ich bin mir bewusst, dass ich vielleicht auf diese Weise nicht alles mitbekomme. Jedoch kann ich über Twitter sehr gut steuern, was für Personen mit welchen Interessen ich folge. Ich wage zu behaupten, dass unter den rund 850 Personen, denen ich folge, sehr viele sehr belesene, interessierte und gebildete Personen mit differenzierten Meinungen sind. Durch sie wurde ich schon auf viele Artikel oder Diskussionen aufmerksam, die ich sonst verpasst hätte.

Es mag sein, dass ein Abonnent einer Tageszeitung den breiteren Überblick hat – was ihm dafür fehlt: Die Volksstimme, was die Personen wirklich denken, was sie austauschen, was sie kommentieren etc. Die wenigen Leserbriefe werden kaum ein ähnlich lebhaftes und unzensuriertes Bild liefern wie Kommentare auf Twitter oder in Nachrichtenportalen (die oft zum Schreien sind, aber auch das ist eine Realität). Bei Twitter „kennt“ man die verschiedenen Leute und ihre Haltungen mit der Zeit und kann deshalb ihre Kommentare relativ gut einordnen.

Eine weitere Frage, die sich mir stellt (bin auf eure Kommentare gespannt!): Wieviel der Inhalte bleiben wirklich im Kopf hängen, wenn man Tag für Tag 1-2 Stunden in einer Tageszeitung liest? Meine Frage an die täglichen Zeitungsleser: Wenn man Sie nach der Lektüre fragen würde, was Sie über das soeben Gelesene noch wissen – wie viel könnten Sie erzählen? Ich frage dies, weil ich mir auch überlege, ob man sich in eine gewisse „Pseudo-Informiertheit“ hineinsteigert. Man glaubt zwar, wahnsinnig viel zu wissen und zu lesen – aber wieviel davon einen Tag, eine Woche oder einen Monat später wirklich noch im Gedächtnis vorhanden ist, frage ich mich ernsthaft, da eine Tageszeitung sehr viele Informationen und Artikel enthält. Falls man argumentiert, man lese nur ausgewählte Artikel und somit nur einen Ausschnitt aus der ganzen Zeitung, dann wären wir wiederum bei der Frage, ob ein „Ausschnitt“ nicht ebenbürtig ist mit den Informationen, die auf Twitter, in den Nachrichtenportalen und in der Tagesschau / 10vor10 kursieren.

Warum jemand wie Herr Gossweiler dermassen gegen eine Generation schiesst (ich wage zu behaupten – jeder kennt die sinkenden Auflage-Zahlen der Tageszeitungen – was zeigt: ich bin nicht alleine mit meiner Haltung) anstatt sich zu überlegen, wie man an die jüngere Generation herankommt, befindet sich ausserhalb meines Vorstellungsvermögens. Wäre ich ein Journi, dessen tägliches Brot von interessierten Lesern resp. Zeitungsabos abhängt, würde ich wohl zuletzt gegen die Leute schiessen, die auch in ein paar Jahrzehnten (in welcher Form auch immer) zu meinen Brötchen beitragen sollten.

Januar 6, 2012
by Tania
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Neues Jahr – neuer Job

Nach sechseinhalb spannenden Jahren als Verantwortliche für Administration, Lehrlingsausbildung und Qualitätsmanagement beim internationalen Hilfswerk TearFund Schweiz verspüre ich die Lust auf eine berufliche Neuorientierung. Da ich einige Leute kenne, kam ich auf die Idee, über meine Stellensuche auf meinem Blog zu schreiben.

In den nächsten Zeilen erfahren Sie, was mich bewegt, was ich mitbringe und vielleicht haben Sie ja Hinweise für eine spannende Organisation, für die ich mich engagieren könnte.

Was ich mitbringe:
Neusprachliche Matura, Allroundpraktikum mit kaufmännischem Bildungsgang, 10 Jahre Berufserfahrung im Bereich Administration, rasche Auffassungsgabe, vernetztes Denken, sehr gute Fremdsprachenkenntnisse (E, Sp, F) und vertieftes Fachwissen in den Bereichen: Qualitätsmanagement / Prozesse (ISO 9001 / NPO-Label), Ausbildung von Lernenden (KV / Büroassistent), Begleitung von Praktikanten (Arbeitsintegration), langjährige Erfahrung in Spender- / Mitgliederbetreuung und diesbezüglichen Fundraising-und Marketinginstrumenten, Team-Support für IT-Anwender-Probleme, Datenbank-Administration, Flair für soziale Medien (Facebook, Twitter).

Was ich suche:
Gewünschtes Pensum: 40-80%
Region: Grossraum Zürich
Organisation: Non-Profit Organisation oder im Sozialbereich einer staatlichen/kantonalen Behörde.

Zentral bei der gewünschten Tätigkeit ist für mich die Kommunikation. Ob am Telefon, per Mail oder persönlich (als Drehscheibe im Team oder Anlaufstelle für externe Anfragen), ich erteile gerne Auskünfte und unterstütze Kunden oder Mitarbeitende in verschiedensten Belangen.

Mein Herz schlägt besonders für Menschen am Rande unserer Gesellschaft, die aufgrund von Vorurteilen oder Unwissen stigmatisiert werden. Es ist mir ein grosses Anliegen, diese Menschen zu ermutigen, in dem ich ihnen auf der gleichen Augenhöhe, mit Wertschätzung und Respekt begegne. An diesem Punkt nicht stehen zu bleiben sondern meine Mitmenschen über wichtige Zusammenhänge zu sensibilisieren und ihnen eine differenzierte Sicht aufzuzeigen ist mir wichtig.

Nach einer Initialausbildung im Bereich Qualitätsmanagement habe ich an meiner jetzigen Arbeitsstelle bei TearFund Schweiz die Gesamtplanung für die Erstzertifizierung nach ISO 9001 und für das NPO-Label vorgenommen und das Team mit Schulungen darauf vorbereitet. Durch diese wertvolle Erfahrung konnte ich mir wichtiges Wissen im Bereich Projektmanagement und Prozessoptimierung aneignen.

In meiner Tätigkeit als Lehrlingsausbildnerin arbeite ich seit rund zehn Jahren mit meist Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zusammen, was mir viel Freude bereitet. Seit drei Jahren begleite ich als Praktikumsverantwortliche Menschen mit schwierigem Hintergrund (psychische und / oder gesundheitliche Einschränkungen) mit dem Ziel, sie auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Durch die fachliche und soziale Begleitung habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt die ich gerne weiterhin einbringen möchte.

Kennen Sie eine Organisation, wo solche Erfahrungen gefragt sind? Wünschen Sie sich eine Mitarbeitende, die sich durch ein grosses Engagement und hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichnet? Eine Mitarbeitende, die gerne mitdenkt und konstruktive Vorschläge einbringt, mit ihrer hilfsbereiten und stets freundlichen und ausgeglichenen Art zu einer positiven Atmosphäre beiträgt?

Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf; ich freue mich!

Oktober 25, 2011
by Tania
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Herzlichen Dank für Ihre Stimme!

Am Sonntagabend haben wir in Winterthur die Wiederwahl von Maja Ingold gefeiert. Der Erhalt des Nationalratssitzes der EVP war ganz und gar keine Selbstverständlichkeit, nachdem viele etablierte Parteien schmerzliche Einbussen verzeichnen mussten.

 

Auch persönlich durfte ich einen Erfolg feiern. Als Zweitplatzierte auf der jungen Liste der EVP gestartet erhielt ich von den 34 Kandidierenden mit 2162 am meisten Stimmen. Dieses Zeichen des Vertrauens hat mich sehr gefreut! Wer sich für die Details der Wahlresultate interessiert, kann hier das Resultat jeder Partei und jedes einzelnen Kandidierenden pro Kanton, Bezirk und Gemeinde abfragen.

Die junge EVP und ich freuen uns sehr über das gute Resultat unserer Liste. Wir kamen auf einen Wähleranteil von 0,32%, was vielleicht nicht nach sehr viel klingt, aber für eine kleine Jungpartei überaus gut ist. So konnten wir viele Jungparteien hinter uns lassen und waren stärker als die junge SVP, Jungfreisinnige, junge CVP, junge EDU und die Konfessionslosen.

Ganz nach dem Motto „nach den Wahlen ist vor den Wahlen“ werden wir nicht ruhen und uns auch weiterhin für eine gesunde Gesellschaft engagieren. Was sind Ihre Anliegen? Was soll verändert werden? Mit meiner Präsenz in den verschiedenen Netzwerken wie Facebook und Twitter möchte ich am Puls der Zeit sein, zuhören und möglichst niederschwellig für Anfragen und Ideen erreichbar sein. Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf.

Oktober 16, 2011
by Tania
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Fairplay – unabdingbar für eine funktionierende Politik

Vorletzte Woche berichteten diverse Medien über den Rücktritt von Josef Bütler als Gemeindeammann von Spreitenbach. Der Vater von 3 Kindern, sowie seine Familie, seien über längere Zeit bedroht und gemobbt worden, worauf er sich zum Schutz seiner Familie entschied, sein verantwortungsvolles Amt abzugeben. Was ihm zum Verhängnis wurde: Er äusserte sich positiv zum Zusammenleben der Ausländer und Schweizer in Spreitenbach. Die Drohungen kamen nicht etwa von Ausländern, sondern von Schweizern!

Das ist starker Tobak. In einer Gesellschaft, die für sich beansprucht, besonders weit entwickelt und ein Vorbild für andere zu sein, ist ein solcher Vorfall nichts anderes als ein Armutszeugnis. Es zeigt auf, wie weit Selbstbild und Realität auseinander klaffen können und dass wir mittlerweile ein ernsthaftes Problem in Bezug auf Ausländerhass in der Schweiz haben.

Mehrere Mitglieder der jungen EVP Kanton Zürich und Aargau – in Begleitung eines menschengrossen Güggels – waren deshalb am letzten Samstag in Spreitenbach und haben der Bevölkerung rote Karten verteilt.

   

 

 

 

 

 

 

 

Damit wollten sie zeigen, dass ein solches Verhalten absolut inakzeptabel ist. Das Zusammenleben kann nur dann funktionieren, wenn trotz unterschiedlicher Standpunkte der gegenseitige Respekt gewährleistet ist. Es spielt keine Rolle, von welcher Partei jemand betroffen ist, solche Drohungen und Diffamierungen sind in jedem Fall aufs Schärftste zu verurteilen.

Auf die Aktion gab es viele positive Rückmeldungen. So sagte eine Passantin: „So etwas dürfen wir nicht tolerieren. Ich bin auch bestürzt. Wohin führt uns das nur?“. Die *jevp fordert die Leute mit der Aktion auf, sich für einen fairen und respektvollen Umgang miteinander zu engagieren. Das geht jeden etwas an und beginnt im Alltag. Fairplay sollte überdies auch in der Politik eine Selbstverständlichkeit sein. Ein solcher Vorfall wie der von Herrn Bütler muss eine Ausnahme bleiben – und wir alle können etwas dazu beitragen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Links:
http://www.evppev.ch/spreitenbach

August 28, 2011
by Tania
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Armut bekämpfen – warum gerade die Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen sollte

Als Mitarbeiterin im internationalen Hilfswerk TearFund Schweiz bin ich täglich mit der weltweiten Not konfrontiert. Mit erschütternden Tatsachen, wie dass beispielsweise in Afghanistan jede 6. Frau während der Schwangerschaft stirbt (in der Schweiz ist es jede 7900ste). Dies aufgrund der sehr schlechten medizinischen Versorgung und weil Frauen um die 30 – also in meinem Alter – bereits oft bis zu 10 Schwangerschaften hinter sich haben und der Körper völlig ausgelaugt ist. Auch die eigentlich untragbare Situation in vielen Ländern, dass Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – geschweige denn zu sanitären Anlagen (einfache Latrinen) – haben, macht mir zu schaffen. Dazu kommt, dass auf der einen Seite fast die Hälfte der produzierten Lebensmittel weggeworfen wird, andererseits rund eine Milliarde Menschen auf dieser Welt hungern.

Die *jevp Schweiz hat zu diesem Thema einen Wahlfilm produziert:
Wahlfilm *jevp Schweiz – Armut halbieren – Reichtum teilen – fair wirtschaften

Deshalb bin ich der Meinung: Als eines der reichsten Länder der Welt muss die Schweiz für weniger privilegierte Menschen einstehen und sich solidarisch zeigen. Die Industrieländer haben ihre Vormachtstellung häufig ausgenützt und mit ruinösen Preisen die lokalen Märkte in Entwicklungs­ländern zerstört. So ist es nun an uns, etwas vom unrechtmässig erhaltenen Gewinn zurück zu geben. Die Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7% des Bruttonationaleinkommens ist ein kleiner Beitrag dazu.

Es ist mir auch ein Anliegen, dass Schweizerinnen und Schweizer im Alltag ein stärkeres Bewusstsein für globale Zusammenhänge entwickeln. Als Konsumentinnen und Konsumenten haben wir eine Macht, aber auch eine grosse Verantwortung. Es kann uns doch nicht egal sein, dass wir häufig ausbeuterische Konzerne unterstützen, die ihre Mitarbeitenden unter miserabelsten und menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigen. Ich wünsche mir, dass Produkte aus fairem Handel bald für alle eine Selbstverständlichkeit sind. Nicht nur für uns als private Konsumenten, sondern dass auch staatliche Verwaltungen nur noch gerecht produzierte Waren einkaufen (PC’s, Rohstoffe wie Steine etc.). Schliesslich möchte ich mit meinen Steuergeldern keine Ausbeutung von Menschen unterstützen!

Mehr zu diesen Themen findet man auch bei:

TearFund Schweiz – Internationale Entwicklungs- und Nothilfeorganisation
StopArmut2015
Erklärung von Bern
Solidar Suisse (eh. SAH)