Blog

über unsere Gesellschaft

Armut bekämpfen – warum gerade die Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen sollte

| 3 Comments

Als Mitarbeiterin im internationalen Hilfswerk TearFund Schweiz bin ich täglich mit der weltweiten Not konfrontiert. Mit erschütternden Tatsachen, wie dass beispielsweise in Afghanistan jede 6. Frau während der Schwangerschaft stirbt (in der Schweiz ist es jede 7900ste). Dies aufgrund der sehr schlechten medizinischen Versorgung und weil Frauen um die 30 – also in meinem Alter – bereits oft bis zu 10 Schwangerschaften hinter sich haben und der Körper völlig ausgelaugt ist. Auch die eigentlich untragbare Situation in vielen Ländern, dass Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – geschweige denn zu sanitären Anlagen (einfache Latrinen) – haben, macht mir zu schaffen. Dazu kommt, dass auf der einen Seite fast die Hälfte der produzierten Lebensmittel weggeworfen wird, andererseits rund eine Milliarde Menschen auf dieser Welt hungern.

Die *jevp Schweiz hat zu diesem Thema einen Wahlfilm produziert:
Wahlfilm *jevp Schweiz – Armut halbieren – Reichtum teilen – fair wirtschaften

Deshalb bin ich der Meinung: Als eines der reichsten Länder der Welt muss die Schweiz für weniger privilegierte Menschen einstehen und sich solidarisch zeigen. Die Industrieländer haben ihre Vormachtstellung häufig ausgenützt und mit ruinösen Preisen die lokalen Märkte in Entwicklungs­ländern zerstört. So ist es nun an uns, etwas vom unrechtmässig erhaltenen Gewinn zurück zu geben. Die Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7% des Bruttonationaleinkommens ist ein kleiner Beitrag dazu.

Es ist mir auch ein Anliegen, dass Schweizerinnen und Schweizer im Alltag ein stärkeres Bewusstsein für globale Zusammenhänge entwickeln. Als Konsumentinnen und Konsumenten haben wir eine Macht, aber auch eine grosse Verantwortung. Es kann uns doch nicht egal sein, dass wir häufig ausbeuterische Konzerne unterstützen, die ihre Mitarbeitenden unter miserabelsten und menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigen. Ich wünsche mir, dass Produkte aus fairem Handel bald für alle eine Selbstverständlichkeit sind. Nicht nur für uns als private Konsumenten, sondern dass auch staatliche Verwaltungen nur noch gerecht produzierte Waren einkaufen (PC’s, Rohstoffe wie Steine etc.). Schliesslich möchte ich mit meinen Steuergeldern keine Ausbeutung von Menschen unterstützen!

Mehr zu diesen Themen findet man auch bei:

TearFund Schweiz – Internationale Entwicklungs- und Nothilfeorganisation
StopArmut2015
Erklärung von Bern
Solidar Suisse (eh. SAH)

3 Comments

Schreiben Sie einen Kommentar

Required fields are marked *.